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Mädchenrealschule St. Josef
Alte Langgasse 10
63457 Hanau-Großauheim


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Josefstag - Thema "Flucht"

Eindrücke vom Josefstag 2018


Der Josefstag griff erneut das Thema „Flucht“ auf. Die gesamte Schulgemeinde startete mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Paulskirche in den Tag. Fragen wie „Wovor flüchten wir?“ „Was hilft uns anzukommen?“ holten die Impulse zu Flucht und Vertreibung weltweit schnell in das eigene Leben hinein. Musikalisch gestalteten die Schülerinnen der schuleigenen A-Capella-Gruppe sowie zwei Schülerinnen der 10. Klassen den Gottesdienst mit und unterstützen die mal eher nachdenkliche, mal hoffnungsvollere Stimmung.


Danach besuchten die höheren Klassen den Missio-Truck. Dieser Truck vom Katholischen Hilfswerk missio bietet mit einer multimedialen Ausstellung und vielen Mitmach-Stationen die Möglichkeit, in die Rolle von flüchtenden Männern oder Frauen aus dem Kongo zu schlüpfen. Zusammen mit den sehr eindrücklichen Workshops der TruckbegleiterInnen wurde den Mädchen sehr deutlich die Zusammenhänge von der Beschaffung von seltenen Erden für die Handy-Herstellung, dem Krieg im Kongo sowie den eigenen Möglichkeiten für eine gerechtere und friedvollere Welt aufgezeigt.


Lara Drefs aus Klasse 10a schreibt dazu:


Wir hörten von einem Mädchen namens Sara aus dem Kongo, das gerade einmal 16 ist und schon seit dem achten Lebensjahr in verschiedenen Flüchtlingsheimen untergekommen ist und dabei Schreckliches erlebt hat. Ein Mädchen, das genau dieselben Träume hat wie wir, wie z. B. in einem Friseursalon zu arbeiten und anderen Menschen die Haare zu machen. Ein Mädchen genau wie wir -nur mit weniger Glück. Über dieses Mädchen haben wir am Freitag, den 17.03.2018, viel gelernt. Wir haben erfahren, dass unschuldige Menschen aus den verschiedensten Gründen flüchten und dabei vieles, aber oft auch alles, verlieren.


In einem großen Truck waren viele verschiedene kleine Räume, die uns näher bringen sollten, wie das Leben als Flüchtling ist. In Videos über einzelne geflüchtete Personen hat man die Hintergründe erfahren wie Krieg, religiöse oder politische Verfolgung oder Bodenschätze. Uns wurde näher gebracht, dass auch hinter unserem Smartphone eine Geschichte steckt und Menschen im Kongo dafür hart arbeiten oder sogar sterben mussten.


Der Tag im Missio-Truck hat uns ein anderes Bild der Geflüchteten auch hier in Deutschland gegeben – und dass jeder Mensch eine neue Chance verdient hat, egal woher er kommt. Die Klassen 5-7 lasen Auszüge aus dem Roman „Vielleicht dürfen wir bleiben“ von Ingeborg Kringeland Hald. Sie hörten von den Fluchterfahrungen des elfjährigen Albin, der mit seiner Familie aus Bosnien geflohen war. Angerührt von seiner Geschichte entwickelte jede Klasse eine Station eines „Flucht- und Vertrauensweges“. Diesen liefen alle Klasse ab und empfanden dabei ansatzweise die Gefühlswelt flüchtender Kinder sowie die Wichtigkeit von angebotener und angenommener Hilfe am eigenen Leib nach.


Mit einem kurzen gemeinsamen Spiel endete dieser Tag, dessen Gedankenanstöße sicherlich hier und dort noch lange nachwirken werden.


Autor: A. Weitzel